Die Regenzeit
macht sich in Bolivien deutlich bemerkbar. Wo einst sandiges Gestein, Erosion,
trockenes Gesträuch und leere Flussbetten das Landschaftsbild dominiert haben,
findet man jetzt, zu dieser Zeit eine komplett andere Natur vor. Die Berge sind
grün bewachsen, die Pflanzen zeigen Knospen, in den Flüssen ist es möglich zu
baden und die Tiere werden allmählich dicker und verzehrbereit. Von allem ist
mehr da.
Harte Arbeit
wartet auf dem Land. Das Wasser hilft den „Campesinos“ (Bauern) gewinnbringend
anzubauen. Dementsprechend überwiegt in den Tälern Alcalas reichlich
Anbaufläche und wir haben das Glück auf den Märkten eine beeindruckende Auswahl
an Gemüse und Früchten genießen zu können.
Natürlich bietet
sich es daher auch an, in dieser Zeit, „Ferias“ in Bolivien zu besuchen.
Sogenannte Feiern, auf denen, überwiegend aus der oder für die Landwirtschaft,
Produkte geehrt, vorgestellt und verkauft werden.
So war ich In El
Villar, in der nähe Alcalas, auf einer großen Feria des Käses, des Chichas und
des Tieres.
Auch habe ich das
kleine Dorf Camargo besucht, um die berühmte Weinferia kennenzulernen. Zig
Winzer haben dort ihre Weine auf einer großen Straße zur Freiverkostung
angeboten. Abends gab es dann Konzerte, während zuvor der Wein dich den ganzen
Tag begleitet hat!
In Tarabuco (ca.
1h von Sucre) wurde die Regenzeit und damit auch die Erntezeit besonders
gewürdigt: Eine riesige Säule, bestückt mit landwirtschaftlichen
Produkten, Broten, Fleisch und
Getränken, wurde auf einem großen Feld aufgerichtet. Mit traditionellem Tanz
und Musik wurde diese Zeremonie begleitet.
Ein Dank oder auch eine Opfergabe an die Pachamama, an die Muttererde
für dieses und des kommenden
Erntejahres.
Auch in Alcala
gab es eine Feria. Diesmal wurde nicht von den Bauern ausgehend verkauft,
sondern für sie etwas angeboten. Ingenieurfirmen haben günstige
Bewässerungsanlagen entwickelt und mit Unterstützung der Regierung an
Bauernzusammenschlüssen verkaufen können. Dadurch ist nun ein besserer
Anbauerfolg garantiert.
Kleines Update
zur Arbeit: Freitags fahre ich nun immer nach Kaspicancha, einer kleinen
Außenschule mit 10 Kindern, ungefähr 1h mit dem Auto bzw. 3h zu Fuß vom Zentrum
Alcalas, (wo ich wohne) entfernt. Dort begleite ich den Lehrer und gebe
Englischunterricht. Glücklicherweise besitzt er ein Auto, sodass mir der
sechsstündige Fußweg hin und zurück erspart bleibt.
Soweit meine
kleinen Erlebnisse in Bolivien nach dem Urlaub…
Hasta Luego,
Simon